Feuer

Zuerst war da nur ein Funke.
Das Mädchen hat ihn genau gesehen.  Da war ein Funke, rot glimmend, leuchtend, verglühend.
Und sie hat genau hingesehen.
Der Funke hat ein Blatt entzündet.
Das Blatt lag auf dem Boden, unschuldig, nichtsahnend nichtstuend nichtswollend.
Dann ist es verbrannt.

Der Funke wuchs.
Das Blatt verbrannte.
Das Mädchen sah hin.
Dort waren Zweige, dort war Reisig, dort war trockenes Gras.
Dort war auch der Funke.
Und der Funke wurde zur Flamme.
Und die Flamme wuchs.

Die Flamme fraß.
Fraß alles, was dort war.
Aus Zweigen, Reisig, trockenem Gras wurde Asche, Asche, Asche.
Und Hitze. Hitze stieg auf.
Das Mädchen sah hin.
Das Feuer wuchs.
Alles war trocken.

Und es war, als würde die Welt sich dem Feuer anbieten. Als würde sie sagen: Hier, ich habe auf dich gewartet, nun nimm alles von mir mit.
Das Mädchen rannte.
Die Zweige der Dornbüsche brannten.
Rauch stieg auf.
Die Welt war nicht mehr die Welt. Die Welt war ein Flammenmeer.
Das Flammenmeer kannte keine Mädchen.
Alles, alles brannte.

Danach war nichts mehr wie zuvor.